StatistikProtokoll '99
HIMFA - 2002
von Bärenburg gen Seeben

1*
9.00
0 km
Der Himfa-Radler heuer zielt,1
Wo Eulenspiegel Wache hielt, 
Als einst nach grauer Vorzeit2 Dunst 
Fürst Wolfgang hatte Kaisers Gunst.3
An dieser Stätte finden wur 
Auch eines schMalers wache Spur4
Und stolze Bauten, meist barocke, 
Da ist der Farzler von der Socke.
2
10.30
10 km
Sodanne steuern wir die Klepper 
Munter übers Flüsschen Wepper
Um dann durchs Saaletal zu rollen 
Und unsre Hochachtung zu zollen
Und Trankesopfer darzubringen 
Graf Alberich von Kakelingen,
Der einst von steiler Bergeshöh' 
Bestimmte Volkes Wohl und Weh.
3
11.30
16 km
Alsleben, Stadt und Dorf und Burch, 
Sieht uns mal rasten zwitscherndurch, 
Dort wo am flachen Saalestrand 
Manch kleine Schifferhütte stand.
Dort wolln mit Ernst wir derer denken 
Und ihrer aller Wohl auch tränken, 
Die hier in alter Zeiten Tritten 
Herzhaft in die Saale schifften.

4
12.15
21 km
In Trebnitz schlägt die große Stunde 
Des Adelskenners unsrer Runde, 
Der Rauchhäupt5ern die Stange hält -
Des Edlen Herrn von Neuenfeldt.
5
13.15
24 km
Dann könnern wir auch neuerlich! 
(Falls irgendwer darauf erpicht), 
Wie weiland Georg jenen Lurch 
Den Durst bekämpfen auf der Burch.
6
14.30
28 km
Zur Rothenburg auf roten Felsen 
Kann man seinen Körper wälzen, 
Der Müde bleibt zurück im Tal,6
Die Aussicht lohnt sich allemal.7
7
15.30
32 km
Im Jahre Neunzig fand der Hans
Bei Dobis unsrer Meute Schwanz8
Und ist seither zu jeder Zeit 
Zu stiller Untat stets bereit.
8
16.00
37 km
Die Zeit vergeht uns wie im Fliege -
Wettin, der Sachsenherrscher Wiege 
Liegt nun schon am Wegesrand. 
Hoch wer auf Bismarcks Turme stand!9
9
16.30
39 km
In Mücheln sah 'n die Tempelherrn
Ganz sicher unsern Aufzug gern,
Doch sind sie bis auf Blasphemiden
Am Petersberge längst verschieden.
10
17.30
46 km
Bei Brachwitz vor der Franzigmark
Da machte früher Freibier stark,
Doch dieses Mal, ich wette drum,
Kämen wir verdurstend um.10
11
18.00
49 km
Trompeters Felsen bei Lettin
Jedes Kind schon kennet ihn.
Im Duett wird zelebriert,
Was dem dazumal passiert.11
12
19.00
54 km
Doch dann gilt unser ganzes Streben
Eines Schreibers12 Haus in Seeben,
Wo auch Weiber uns nicht hindern,
Vorratskammern auszuplindern ...
... und im Lauf des langen Abends
Und nach Stunden schweren Trabens13
Nunmehr sich in voller Gier
Hinzugeben Brot und Bier,
Rauher Kehle Lieder lallend,
Seebner Berge widerhallend,
Bis in fortgeschrittner Nacht
Fritze dann das Licht ausmacht.

*   Fett: Nr. der Station (s. Karte); Kursiv: Uhrzeit; Normal: Tageskilometer (alle Ahngaben o. G. = 
     Ohngefähr).
1   Wir fahren mit der Bimmelbahn und kommen dort recht zeitig ahn (Fritze nur bedingt). Abfahrt 7.42 
     Halle Hbf - Via Kuhköthen - Ankunft Berneburg 8.46
2   Da sah man Steinzeitmenschen schwanken, die nur aus Trichterbechern tranken.
3   Oder eben nicht, wozu sonst Wacheschieben.
4   Ein heuriger diesbezüglicher Hase wird das Geheimnis lüften.
5    Wie bei dem von Dieskau im Jahre 99 des Herrn.
6   GüGi ist nicht mehr dabei!
7   Schöner ist die Saale nie (oder selten), als am Rothenburger Knie. Schmidt-Addl erläutert Näheres.
8   Damalige Truppenstarke: 7 Schwänze incl. Hans.
9   Im Jahre Eins der Himmelfahrt, Anno 86. Veteranen des höchst gefährlichen Aufstiegs sind Hein,  
    Bernardo, Uwe L. und selbstredend die Urdekl.
10 ... hätte nicht ein jeder Knabe in der Tasche noch ne Labe. Die Devise also: eiserne Ration bis dahinne 
    bewahren.
11 Man sehe beigefiegte Himfateineli 2002, insbesondere zu Urdekln Filzhut.
12 Protokollanten waren früher nicht weiter als gewöhnliche Schreiberlinge.
13 Nur selten fällt der Himmelfarzler mit seinem Gaule in Galopp.

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