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Kein Protokoll der Himmelfahrtsfahrt 2011
26. Ausfahrt moderner Zeitrechnung
   "Himfa 2011 : Wiederholung der ersten Ausfahrt moderner Zeitrechnung am 8. Mai 1986" heißt es im offiziellen Aufruf zur diesjährigen Tour[1]. Diesen Aufruf zieren Bilder von der damaligen Fahrt, als sich sechs, von denen noch fünf, mehr oder weniger aktiv, dabei sind, Aktivisten auf den Weg nach Wettin aufmachten. Und in diesem Jahr soll es mindesten so schön werden, wie es die Erinnerung, besonders dem Aufgabenlosen, vorgaukelt. Ja, wie verklären sich Erlebnisse mit der Zeit. Es muß ja nicht gleich so weit kommen wie bei Karl May, der im Alter geglaubt haben soll, das was er geschrieben hat, auch tatsächlich erlebt zu haben, jedenfalls hat er versucht, das seinen Mitmenschen glauben zu machen. Und bekanntermaßen war früher die Zukunft viel besser als heute. Und weil es vor 25 Jahren kein Protokoll gab, in dem schonungslos die Defizite dokumentiert wurden, gibt es auch in diesem Jahr kein Protokoll sondern eine Bommokoll.
   Ein paar kleine Schwarzweißbilder sind die einzigen Zeugen der damaligen Fahrt, und es wird die diesjährige Hauptaufgabe, diese an den gleichen Orten nachzustellen mit den damaligen Teilnehmern. Die anderen 13 Neuteilnehmer sind damit nur Staffage, sollen staunend dabei zusehen wie die Vergangenheit, die früher auch noch besser war, gefeiert wird. Erstes Bild an der Steinernen Jungfrau in Dölau. Ja, da fehlt doch ein Darsteller. Ein gewisser Bommel, den meisten der heurigen Mitfahrer unbekannt, hat sich mit seiner Teilnahme an der ersten Fahrt, verdient, ja fast unsterblich gemacht. Er ist dann noch ein oder zwei Mal mitgefahren und hat sich dann aus dem Staube gemacht. Ob das nun für oder gegen ihn spricht, soll hier nicht erörtert werden. Nun muß einer der anderen den Bommel mimen, sich an die gleiche Stelle mit entsprechender Haltung positionieren und möglichst genau so gucken und vielleicht an das gleiche denken - wahrscheinlich an nichts. Das dauert alles so seine Zeit, in der allen anderen klar wird, wozu sie in diesem Jahr da sind - sie sollen entweder Bommel ersetzen oder nicht weiter stören! Das wird dann beim Fototermin auf dem Bismarckturm deutlich. Hier ist man gerade für die sechs zu fotografierenden Leute Platz. Da wird dann den anderen, bis auf den aktuellen Bommeldarsteller, gedeutet, sie mögen doch ziemlich schnell die Plattform verlassen und die Nostalgieveranstaltung nicht weiter stören.Den Zorn der (oder des) Alten zieht sich auch die Wettiner Bismarckgesellschaft zu. Die haben sich doch tatsächlich getraut, auf diesem heiligen Himfaplatz eine Fahne zu hissen und der Fahnenmast stört natürlich das Bild, weil er vor 25 Jahren noch nicht da war. Genau so ein Sakrileg wäre es, hätte man einen damals vorhandenen Masten abgebaut. Also die fünf Urdeckel hoch, die anderen runter, alle, ob sie wollen und alleine können oder nicht, und dann die schönen Menschen in Bits und jpgs gebannt.
   Zum letzten Fototermin, heute sagt man shooting dazu, fehlen dann schon mehrere Originaldarsteller. Am Bierhügel in Salzmünde kann immerhin Originalbernhard auf das Denkmal gehoben werden, das geht immer noch leicht und zwei weitere Statisten kommen zu Einsatz. Dadurch können sich doch einige mehr einbilden, sie wären wirklich nützlich und zu irgendwas nötig gewesen.
   So hat der nichtanwesende Bommel die ganze Fahrt geprägt, Sein Geist schwebte an, auf, hinter, in, über, unter, vor und zwischen uns.(Das sind Präpositionen, die den Dativ bzw. Akkusativ verlangen - einige der Urdeckel werden längst vergessen haben, daß sie das mal als Verhältniswörter für den Wem- oder Wenfall gelernt haben). Warum aber trug dann niemand eine Bommelmütze, warum sind wir immer recht schnell gefahren und haben nicht viel mehr rumgebommelt und zum Glück nichts verbommelt, aber warum haben wir keinen Bommerlunder getrunken und höchstens mal ein Bommbomm gelutscht?. Bei Rackwitz haben wir immerhin bommelbastische Bilder gesehen und ob vor, während (verlangt den Genitiv bzw. Wesfall) oder nach der Fahrt jemand gebommst hat, ob zu Hause oder im Bommdell, tut nichts zur Sache. In Indien hat man schon eine Stadt nach ihm benannt - Bommbay, nun sollte schleunigt Bonn in Bomm umbenannt werden, Lenin war schon Chef der Bommelschewiken, Napoleon war ein Bommapart, ein begehrter Fernsehpreis ist das Bommbi und ich widme dieses Werk dem Bommel und nenne es Bommokoll.

[1] Zitate werden im weitern nicht gekennzeichnet. Was hier Plagiat ist, soll jeder selbst rausfinden.
Jochen T.


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