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Protokoll der Himmelfahrtsfahrt 2016
31. Ausfahrt moderner Zeitrechnung
 
Wir treffen uns in Trotha am Denkmalsplatz, alle sind pünktlich und sogar Hans ist schon da. Vor den Start hat der diensthabende Oberbefehlshaber, es ist in diesem Jahr mal wieder Hoppi, wie in den letzten 30 Jahren, die Ordenskontrolle und die Verteilung von Orden gesetzt. Den Generälen, Marschällen und Generalsanwärtern gehen alsbald die Fußtruppen aus.
 Durch die Franzigmark geht es nach Brachwitz mit Vorfreude auf ein kühles, frisches Bier an gleicher Stelle wie im letzten Jahr. Und vielleicht treffen wir wie im letzten auch wieder den Andre vom MDR, den wir mit kurzweiligen Schnurren versorgen können, die er dann über den Äther schickt. Als wir ankommen ist keine Bierbank aufgestellt, nur ein mürrischer Hausmeister pustet mit einer lärmenden Vorrichtung Laub und Staub durch die Gegend. Unsere Frage nach ein paar Bierchen läßt ihm die Maschine fast aus der Hand fallen. ‚Wir machen erscht um 10 uff, is noch keener da’, brummt er. Dieser Mensch muß ein ins Land der Frühaufsteher Zugereister sein. An der Fähre Brachwitz finden wir dann wenigstes vereinsamte Bierbänke an einem mobilen Kiosk. Diese nutzen wir zum Frühstück mit mitgebrachten Leckereien. Dann trudeln von diesem Kiosk zwei Angestellte und der Chef, ein Italiener, ein. Gut, den Italiener an sich bringt man nicht unbedingt mit Sonnenaufgang in Verbindung und wie ein Gondoliere hat er nicht gesungen , aber er ist ja noch rechtzeitig vor dem Verdursten gekommen. Auf dem Weg nach Mücheln bläst und Detlef alle einen auf seiner blauen Posaune und der Kunstpfeifer malt unauffällig. An der Templerkapelle hat uns Fritz einen Kasten Bier organisiert, auch der Filzhut ist mit einem da. Da hört man gern Erwins Ausführungen über irgendeinen Krieg zu. Kunstpfeier läßt seinen Stift schon wieder über das Blatt sausen, das ist bestimmt schon seine vierte Skizze an diesem Tag. Naja, Fleiß kann man vortäuschen, faul mußt du sein!
 Weiter über Wettin nach Dobis in das Herrenhaus, das inzwischen der Kunst dient. Hier im großen Hof ist bei schönem Wetter gut zu sitzen und mit Essen und Trinken Leib und Seele zusammenzuhalten. Das Bier und die Zeit rinnen dahin, das Ziel Rothenburg wird aufgegeben und zur Rückfahrt geblasen. Addel möchte aber seinen Vortrag über die Weiße Wand von Dobis halten, den er lange vor Fahrtantritt schon an alle verteilt hatte und sogar noch Korrekturen nachreichte. Wir sind natürlich alle gespannt aus seinem Munde die turbulente Geschichte von ein paar Steinen zu hören, die sich im Kambrium in 100000 Jahren um 20 Meter fortbewegt und dabei noch andere überholt haben. Aber die Zeit ist zu weit fortgeschritten und Hoppi läßt den Vortrag jetzt nicht zu. Also frei nach Heinz Ehrhadt und seinen Zitronen:

Am Morgen, als die Fahrt sich anließ,
da war der Addel süß wie Kandis.
Die Weiße Wand uns zu erklären
ließ Hoppi ihn jetzt nicht gewähren.
Sprach: ‚Schwiegersöhnchen, ich bedauer’.
Da wurde unser Addel sauer.

 Dann wurde er stinksauer und verschwand. Zum Ende der Fahrt, in der unter dem Namen Felsenpavillon kaum bekannten Lokalität an der Saale, erschien er dann wieder. Geduscht, mit frischer Kleidung und machte einen sehr ausgeruhten Eindruck. In dieser Lokalität wird uns dann eine bemerkenswerte Grillwurst serviert. Außen schwarz und lauwarm, innen kalt, matschig und v�llig geschmacklos. Wer mal jemanden zum Grillen einladen muß, von dem er nicht möchte, daß der jemals wiederkommt, kann sich das Rezept geben lassen, wie man eine Wurst so hinkriegt. Merke: auch aus schlechten Erfahrungen kann man lernen! In froher Erwartung, auch im nächsten Jahr wieder was lernen zu können, beenden wir die diesjährige Himmelfahrtsfahrt.

Jochen T.

Aktivitäten:

Karsten Trothaburg
Hans Das Schweigen im Schlenzetal
Michael Klopstock
Filzhut Invaliden-Fahrdienst
Hoppi aufgaben- wertlos
Fritz Tämpler von Mecheln
Werner Großm¨hlen an der Saale ...
Theo Vitheliolator
Christian Friedeburg und seine Herren
Uwe L. Pannenhelfer FND I
Detlef M. Kleine Saalemelodei
Uwe Pf. Kontaktor zu Saalkreiskünstlern / Skizzenbuch
Tobias Bildhauer
Klaus Maulhaarmoniker * DoKiSta
Bernhard Der Nix von Rothenburg
Jochen Die Wassergeister von Salzmünde / Fahrtenschreiber
Heinz Ludwig Heinrich von Jacob
Bernd N. Die alten Herren von Trotha * / FND II
Uwe S.-H 200 Jahre Fahrrad /  Die weiße Wand von Dobis
Peter  Die Wettiner im Dreißigjährigen Krieg
Detlef S. Die alte Schmiede von Friedeburg

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