Protokoll der Himmelfahrtsfahrt 2017 32. Ausfahrt moderner Zeitrechnung |
Wir treffen uns zum Start beim Filzhut in der Schlosserstraße. Der empfängt uns geschmückt mit Renate und im Ornat des Pastor Keaten. Eröffnungsreden und Auszeichnungen. Die Generalität hat ihre zahlenmäßige Überlegenheit weiter ausgebaut. Der Pastor gibt uns noch seinen Segen, abgefüllt in kleinen Fläschchen. Und nun begeben wir uns unter der Obhut eines senilen Zweigestirns gleich zu einem, oder dem, Höhepunkt der Fahrt. Das Geburtshaus von Hoppi und nicht nur das Haus an sich, auch das Fenster hinter dem sich sein Erscheinen vollzogen hat, können wir bestaunen. Im Januar 1947 sollte, wie zuvor in Bethlehem, ein Stern über dem Haus gestanden haben und so der Welt dieses Ereignis verkündet haben. Die Grüfte des Stadtgottesackers sollen gebebt haben und die Frau vom grünen Hof bedauernd ausgerufen haben, daß es mit ihrer Anonymität bald vorbei sei.
Nun geht’s in Theos Garten zum Frühstück. Nur wenige wollen die Fahrt hier beenden, die Mehrheit weiß, daß noch weitere Höhepunkte warten. Um den Hufeisensee herum geht es nach Kanena. Dort steht neben einem Thälmann-Gedenkstein ein kleines Planetarium, in dem wir einen Überblick über den Sternenhimmel bekommen. Das Herzstück dieses Wunderwerks ist ein Projektor aus den 40iger Jahren, der zur Ausbildung von Fliegern zur Orientierung am Nachthimmel produziert wurde. Vermutlich dient auch jetzt noch die originale 25 Watt Glühbirne der Lichtpunkterzeugung. Manche können gar keine Sterne erkennen und einer will wohl auch gar nicht. Addel kommt mit einer Flasche Bier neben Frau Trauttmann zum Sitzen und dann wird es dunkel und er verliert völlig die Orientierung. Herr Fliege, der Himmelerklärer, muß zum Dank für seine Bemühungen auch noch ‚der Mond ist aufgegangen‘ von uns intoniert ertragen. Die schlechte Akustik in dem Raum ist für evtl. Mißtöne verantwortlich.
Nun geht es nach Dieskau. Auf dem Wege dorthin zeigt uns Erwin den touristisch noch völlig unerschlossenen Zusammenfluß von Reide und Kabelske. Dieskau Kirche, Vorträge, Park, Pause und nach Döllnitz. Hier gibt es Bier und Hans schweigt diesmal im Reidetal. Er hat uns in den Jahren eine recht umfangreiche Schweigereisammlung beschert.
Burgliebenau zu Hänschen Rothe und seinem Anwesen und seinem Werk. In der Kirche hat er die sehenswerte Deckenbemalung restauriert. Ansonsten hat er vornehmlich Bilder von Blumen im Atelier. Dann geht es zum Schloß Burgliebenau. Wenn der vertrauenswürdige Erwin diesen Bau nicht glaubwürdig als das Schloß vorgestellt hätte, könnte der Unbedarfte es glatt übersehen, nicht von der Größe her sondern vom Erscheinungsbild. Es ist nicht einmal eine Ruine. Erwin erzählt aus dem Stegreif interessante Dinge aus Vergangenheit und Gegenwart dieses Baus. Daß sich einige Banausen dabei mehr für einen ganz gewöhnlichen Bienenschwarm an einer Häuserwand interessieren, soll hier nicht unerwähnt bleiben und die Betreffenden zur Besserung ermahnen. Hoffnung auf positiven erzieherischen Einfluß durch diese Zeilen hat der Protokollant nicht. Aber man muß das Niveau nicht nur dadurch heben, daß man die Ansprüche senkt.
Sportplatz Raßnitz, Bierchen und auf seichtem Anstieg (sehr lobenswert das diesjährige Höhenprofil, wo diese kleine Bergaufstrecke die anspruchsvollste Bergwertung war) ins Himfaheim nach Gröbers. Hier finden in gewohnter Manier Leib und Seele Labung. Für das leibliche Wohl sorgt die, geziemend im Hintergrund bleibende wie es sich für diesen Tag gehört, Hausfrau. Für die Erquickung von Geist und Seele hält u. a. Addel einen Vortrag, in dem er einen Zusammenhang von einem Vulkanausbruch mit der Erfindung des Fahrrads vor 200 Jahren herstellt. Warum nicht, wenn doch auf der Welt alles mit allem zusammenhängt. Erwin glänzt mit einem Ausdemstegreifvortrag zum Bornhöck und dem Gedicht ‚Der Hopp im Rausch‘. Die Moral aus diesem Gedicht fällt bei den Zuhörern auf fruchtbaren Boden und so erreichen alle wohlbehalten ihr Heim.
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