Löcheriger Stein
Schlacht am Welfesholz
im Jahre 1115
Ich, Graf Hoyer, ungeboren,
hab' noch nie eine Schlacht verloren.
So wahr ich greif' in diesen Stein,
auch diese Schlacht muß meine sein.
Diese Inschrift befindet sich auf einer Bronzetafel an einem eigenartig geformten Stein mit einem fast faustgroßen, durchgehenden Loch. Zu finden ist dieser Stein an einem Feldweg von Gerbstedt nach Welfesholz in der Nähe eines kleinen Feldgehölzes.
Nach dem alten Volksglauben soll der Stein bei Gewittern oder heftigen Regengüssen weich werden und erst später wieder allmählich erhärten. Eine Sage berichtet noch mehr über diesen Ort:
Im Jahre 1115 fand die Schlacht zwischen dem kaiserlichen Heer Heinrichs V., dessen Oberbefehlshaber Graf Hoyer von Mansfeld war, und den Sachsen hier statt, an deren Spitze Herzog Lothar von Supplinburg kämpfte.
Vor dem blutigen Kampf beugte sich Graf Hoyer vom Pferd herab, griff mit fester Hand in den Stein wie in einen weichen Weizenteig, wobei sein Daumen ein Loch hineindrückte, und rief siegesgewiß die Worte aus, welche die genannte Inschrift wiedergibt.
Doch es kam ganz anders. Als sich der Graf im Schlachtgetümmel tollkühn zu weit in die feindlichen Scharen wagte, fiel er unter den Schwertstreichen seines erbittertsten Gegners Wiprecht von Groitzsch. Das Heer des Kaisers wurde von der sächsischen Streitmacht in die Flucht geschlagen. - Nur noch der Löchrige Stein oder Hoverstein erinnert an dieses Ereignis.