Der Menhir besteht aus Tertiärquarzit und ist mit 5,50 Metern der zweithöchste in Deutschland. Lediglich der Gollenstein im Saarland ist noch höher. Die "Steinerne Jungfrau" soll noch im 19. Jahrhundert eine Höhe von über 7 Metern aufgewiesen haben. Um den Menhir liegen einige Bruchstücke, bei denen es sich um Reste der Spitze handeln könnte.
Bemerkenswert ist, dass in den Stein offenbar schon vor langer Zeit Eisennägel getrieben wurden. Ein derartiger handgeschmiedeter Nagel ist noch heute zu sehen. Löcher und abgeplatzte Stellen sind wohl auf diese Behandlung mit Nägeln zurückzuführen.
Vermutet wird, dass hier entweder ein lokaler Volksglauben zugrunde liegt, nach dem frisch vermählten Paaren durch das Einschlagen von einem Nagel ein Kinderwunsch in Erfüllung geht, oder dass es sich um eine Art Gegenzauber gehandelt hat, der eine befürchtete magische Gefahr, die von dem Stein ausgeht, bannen sollte.
Dunkel und drohend ragt der Menhir in die Luft, sagenumwoben. Denn der Stein ist eigentlich so entstanden:
Vor sehr langer Zeit hatte eine Riesenjungfrau in Dölau Brot eingekauft und war nun auf dem Heimweg. Da wurde sie gerade hier an der Stelle von einem plötzlichen Gewitterregen überrascht. Es goß in Strömen, und schnell war die Erde ringsum in einen Morast verwandelt. Vor dem Riesenfräulein hatte sich eine große Pfütze gebildet, sie konnte nicht hinübergelangen, ohne ihr Kleid zu beschmutzen. Kurzerhand warf sie ihre Brote als Trittsteine in die Drecklache und gelangte so unbeschadet und trocken hinüber. Doch für diesen elenden Brotfrevel wurde sie auf der Stelle bestraft.
Sie fühlte sich wie festgebannt, dann erstarrten ihr die
Arme, die Beine und zuletzt der gesamte Körper zur Steinsäule. Und so steht sie auch heute noch als »Steinerne Jungfrau« dort, als Mahnung für alle Menschen, das kostbare Brot nicht gering zu achten.