Protokoll der Himmelfahrtsfahrt 2014
29. Ausfahrt moderner Zeitrechnung
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Das Tiefdruckgebiet Annetraut war einige Tage vor Himmelfahrt über Deutschland
hinweggezogen, hatte wohl Gefallen an Land und Leuten gefunden und ist erst
einmal wohnen geblieben. Als wir uns pünktlich am Bahnhof treffen, ist es zwar
schon bei den Abreisevorbereitungen, zeigt sich aber noch mit Wind und Niesel.
Und so unübersehbar Annetraut ist, so unauffällig ist das Erscheinen von Hans.
Plötzlich ist er da.
Die Hoffnung wegen dieser Annetraut erst gar nicht
loszufahren, kommt nicht mal auf. Also ergeben wir uns dem Schicksal und radeln
los, die Delitzscher Straße entlang, vorbei an einem roten Haus mit warmen,
trockenen Etablissements. Ob darin die Spätschicht noch oder die Frühschicht
schon im Dienst war, wurde von uns nicht überprüft.
Der erste Stop ist in Büschdorf vor einer Schule, die mal eine Tafel tragen wird, auf der steht, daß
hier Karsten Lesen und Schreiben gelernt hat. Also ein würdiger Ort um die Orden
zu verleihen und Wenzel und Jacob tragen das Nichts, das man über einen hier mal
ansässigen Schmied weiß, künstlerisch wertvoll vor.
Annetraut verdanken wir, daß
wir in Abweichung zum ursprünglichen Plan ziemlich direkten Weg auf Gröbers
nehmen, aber eben nur ziemlich. Vorher müssen wir zu Kirche und Pfarrhaus in
Naundorf, wo mal jemand aus der weitläufigen Sippe Händel/Hofestädt vor Zeiten
gewirkt hat. Detlef bläst dort auf dem Friedhof auf einer blauen Plasteposaune.
Dann nach Gröbers ins Vereinsheim. Hier zaubern Peter mit Frau in wenigen
Minuten eine perfekte Pausenversorgung. Es bleiben Zweifel, ob die Änderung der
Fahrtroute und dieser Aufenthalt nicht doch geplant waren. Bier ist da, Kaffee
und was zu essen und das von jetzt auf gleich. Das Gespräch kommt auf die letzte
Geburtstagsfeier an jenem Ort und auf Hoppis Heimreise, die Peter mit einer
Überarbeitung vom Hasen im Rausch beschreibt. Dieses Meisterwerk mit dem
zugehörigen Bildmaterial ist jedermann zur Warnung und Belehrung empfohlen, wie
den Kindern der Struwwelpeter.
An Dieskau kommen wir natürlich auch nicht ohne
Halt vorbei, auch wenn klar ist, daß wir in Schloß und Kirche nicht reinkommen �
ich sag nur Händel. In der Kirche hat Pfarrer Baumgarten die legendären
Dieskauer Musiksommer begründet. Pfarrer Baumgarten ist, wie man so sagt, uns
vorausgegangen. Er soll dement in einem Pflegeheim sein.
Weiter geht es nach
Döllnitz, wo es in einer Schenke Gose zu trinken gibt. Das veranlaßt Annetraut
endgültig das Land zu verlassen. Nach Osendorf zu Tobias in den Garten. Karsten
trägt über die Burg in Burg bei Radewell vor. Er begnügt sich inzwischen damit,
vage in die Richtung zu weisen, wo vielleicht diese Burg gestanden haben sollte
hätte können, falls es sie überhaupt gegeben hätte worden war.
Nächste Station
ist Holleben. Metallbaumeister Mattaj hat in einer Firma direkt gegenüber der
Kirche angeheuert. Eine gute Wahl, weil damit der Transport der üppigen
Bierreste von seiner Geburtstagsfeier zur Kirche weniger aufwendig ist. Die
Konzentration auf den Vortrag zu dem an der Kirche angebrachten Gedenkstein für
einen Ritter Sack, vermutlich weitläufige Verwandtschaft zur Sippe
Hofestädt/Händel, ist bei einigen wegen des bevorstehenden Besuchs der unweit
gelegenen Muschelgrotte und der Vorstellung davon, die Ihnen überschüssiges
Testosteron, andere Hormone gemischt mit Blutalkohol vorgaukeln, nicht mehr so
hoch. Doch die Realität schlägt der Phantasie wieder mal ein Schnippchen. Hinter
einem schäbigen Tor soll sich ein mit Muscheln und anderen Überresten von
Meeresbewohnern geschmückter Raum befinden. Leider kommen wir nicht hinein und
werden wegen des vermutlich schlechten Zustandes der Örtlichkeit vor einer
Enttäuschung bewahrt. Die Phantasie kann wieder das Kommando übernehmen.
Endlich
geht es der letzten Station unserer Ausfahrt, dem Fußballplatz von Askania
Halle-Nietleben, entgegen. Im Zentrum von Neustadt angekommen, kennen jetzige
und ehemalige Neustädter Abkürzungen zum Sportplatz. Nachdem wir drei davon
ausprobiert haben, dreimal wieder im Zentrum stehen, nehmen wir einen Umweg und
sind schnell am Ziel.
Theo hat die abschließende Verpflegung organisiert. Wäre
eine Anregung für Micha, mal wieder eine Restaurantkritik in die Zeitung zu
bringen. Wir wählen ein siebengängiges Menü: ein Steak, eine Bratwurst, fünf
Pils. Erst mal zwei Pils als Aperitif, dann das Steak, zum Neutralisieren ein
Pilschen, dann die Bratwurst. Wir würzen mit Senf aus der bekannten Lage
Spreewälder Sommerfeld, Jahrgang 2013 � ausgewogener Geschmack, im Abgang etwas
pelzig. Zum Nachtisch zwei Pils. Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Damit
endet der offizielle Teil der Himfafahrt. Individuelle und zufriedene Heimreise
alle Teilnehmer.
Jochen T.
Aktivitäten:
Karsten |
Die Burg in Burg bei Radewell und ihre
Geschichte |
Hans |
Das Schweigen im Reide- und Elstertal / Etappenhengst(e) |
Michael |
Wer war Karl Friedrich Bahrdt (1741-1792)? |
Filzhut |
Die Abenteuer eines alten Filzhuts am
Hufeisensee |
Hoppi |
Keiner hat es so leicht wie der
Aufgabenlose |
Fritz |
Kurze Baugeschichte von Schloss Dieskau |
Werner |
Es klappert die Mühle ...../ Begleitmusikuss (mit Klausimausi) |
Theo |
Platzwart in Nietleben / Vitheobussi |
Christian |
Die Muschelgrotte von Beuchlitz |
Uwe L. |
Der Reiterstein von Zscherben / FND I |
Detlef M. |
Dorchen Taust, ein Schlaflied auf Händels
Ahnen in Naundorf |
Uwe Pf. |
Kirchenmaler in Holleben und Zscherben /
Skizzenbuch |
Tobias |
Pfadfinder in der Elsteraue / Rastgeber |
Klaus |
Mundhaarmuskulus / DoKiSta |
Bernhard |
Die Wirtin von Zwintschöna (eine wahre
Sage) |
Jochen |
Die Gose von Döllnitz, ein Getränk zum
Weglaufen |
Heinz |
Die Kirche von Neukirchen |
Bernd N. |
Die alten Säcke von Beuchlitz / FND II |
Uwe S.-H |
Auen im Wandel, Kulturlandschaft an Saale,
Elster und Reide |
Peter |
Der Kartoffelkrieg und sein Denkmal in
Holleben |
Jacob |
Die Bockschmiede von Büschdorf / siehe auch Wenzel |
Wenzel |
Fahrrad- und Altenhilfsdienst (FAH), Schutztruppe des
SDG (s. Jacob) |
Detlef S. |
Dieskauer Musiktradition (Fischer und
Händel) |
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Peter |
Der
Hopp im Rausch |