Der Hopp im Rausch
vom Nationalhymnen- und Fabeldichter Sergey Michalkow
Fassung 2010 Nachdichtung von Petrus v. Stutental

Der Adler hatte einst zu seinem Wiegenfeste
Den Hoppi auch im Kreise seiner Gäste,
Und weil auch grad der Sedan- Tag gewesen,
war die Bewirtung saalkreismäßig auserlesen.
In Mengen gab es Pilsner, Ouzoschnaps und Wein,
Die Gäste gossen tapfer alles in sich rein.

So kam es denn, daß unser Hoppi bald
etwas zu wackeln anfing — er verlor den Halt.
Und als er sah die andern Gäste sich erheben,
Da sprach auch er die Absicht aus, per Bahn sich heimwärts zu begeben.

Der Adler war ein sehr besorgter Wirt
und fürchtete, daß Hoppi sich im Bahnsteig irrt.
Zumal er auch sein Velo mit sich führte,
des Schicksal Adlern ganz besonders rührte
"Wo willst du hin mit einem solchen Affen?
Du wirst den Weg nach Hause nicht mehr schaffen.
Sei denn, dass dich dein Schwiegersohn geleite
Der weiche bis nach Hause nicht von deiner Seite
Sonst könnte es am Riebeckplatz dir schlecht ergehn
Denn Streifenwagen und das Ordnungsamt hat jüngst man dort gesehn."

Dem Hoppi schwoll der Kamm. Er brüllt in seinem Tran:
"Was wollen Wiegands Schergen mir? Bin ich sein Untertan?
Es könnte schließlich sein, dass ich ihn selbst verrolle.
Mit Wollust zaus ich ihm die schüttre Tolle!
Dann könnt ihr sehn wie ich den Schelm vertreibe,
Die glatte Haut, zieh ihm Stück für Stück,
von seinem Kopp, achwas, von seinem ganzen Leibe
Und schicke ihn dann mittellos, so wie er einst aus Braunschweig kam, zurück!"

Und so fuhr unser Hoppi also bald
auf Halle zu mit manchem Zwischenhalt.
Den Bahnhofsvorplatz querte er mit Schwanken
Und murmelte dabei die kühnlichsten Gedanken:

"Nicht nur den Wiegand werde ich zerzausen,
auch andere hohe Tiere die am Saalestrande hausen,
Bald ist's vollbracht, bald sind sie ausgezogen
Voran des Landes Ober-Achälogen
Ich hau das ganze Pack auf ihre Mützen
Und wenn sie auch ganz oben denkmalschützen."

Infolge des geräuschvollen Gezeters
Und des Genöls des trunk'nen Schwerenöters,
Der sich mit Mühe nur zum Riebeckplatze schlug,
Kam er zum Sturz mit einem derben Fluch
Der Schwiegersohn erwischt ihn noch am Kragen:
Doch waren Bein und Kopf gewaltig aufgeschlagen.

Kaum war er noch vom Roten Kreuz verbunden
Hat schon der treue Schwiegerlatz den Hopp mit seinen Wunden
Ins Netz gestellt, allein zu diesen edlen Zwecken,
die ganze Welt vom Alkoholgenusse abzuschrecken.

Rund um den Erdball sah man Hoppis Schmerzen,
und mancher Säufer nahm sein Schicksal sich zu Herzen.
Zumal ein Maler, nein es war kein Pfeifer,
doch schwang den Pinsel er mit pfeiferischen Eifer
und konterfeit mit Leinwand und Palette
den Hoppi so als wenn er's selbst erlitten hätte.

„Genial, gewaltig" schrie die Menge
wo man das Bildnis sah, gab‘s übelstes Gedränge.
Millionen wurde für das Bild geboten,
So kriegten es die Amis in die Pfoten.
Nun hängt der Hoppi fern im Amiland
bei Milliardärs im Stahlschrank an der Wand.
Doch nur in Öl, das wahre Original
hängt immer noch im Himfa- Feiersaal.

Moral:

Sein Lebtag hat der Hoppi sich geschunden,
drei Dutzend Himfatouren mit und ohne Schrunden.
Auch hat er Papa Händels Rebenberg erfunden,
dazu Klein Hänschen, Georg Breitfuss und noch andre Kunden,
Erlauschte Gottfried Bürgers allerletzten Furz.
Doch kennt die Welt ihn nur vom Bild nach seinem Sturz.

Kopf hoch, mein Alter es ist eh' egal,
wie man berühmt wird, doch in Deinem Fall
sei auch der Schwiegerlatz gefeiert,
der oft von dir aufs übelste beleiert.
Der Dich in Geistesgegenwart aufs Zelluloid gebannt
und via Internetz in alle Welt versandt,
-Sonst wärst Du heute nur noch uns bekannt-
Uns Himfabrüdern, die wir gerne ins Vereinsheim laufen,
um uns vor Deinem Bilde fröhlich zu besaufen.