StatistikProtokoll '99

MORITAT zum Gedächtnis an die berühmte Schlacht,
welche vor nunmehr siebenhundert und dreiundvierzig Jahren bei den Hopfenstangen
zu Beesenstedt geschlagen und deren Fortwirkung bis auf den heutigen Tag nicht
hoch genug geschätzet werden kann.
Creiered und mit brüchiger Stimme zu Gehör gebracht Tage der Himmelfahrt anno 2006


1. Ihr Brüder höret nun die Kunde
Wohl von der Schlacht zu Beesenstedt
Erfahret jetzt aus meinem Munde
Was sich hier einst ereignet hätt.
 

7. Den Helden floss der Schweiß in Strömen
Und auch viel edles Blut floss drein
Die Sachsen labten sich am Biere,
die Hessen nur am Äppelwein.
 

2. Im Jahre 12 und dreiundsechzig
Da gabs ein großes Kriegsgeschrei
Es wurde mit dem Schwert entschieden,
wer künftig Herr in Thüringn sei
 

8. Und als der Äppelwein tat wirken
Gabs eine große Diarrhöe.
Die Hessen gingen in die Hocke
Und kamen nie mehr in die Höh.
 

3. Hart stritten Hessen und Wettiner
Wohl um das alte Bratwurstland
Fürst Braunschweig rüstet seine Männer
Zu kämpfen für Sophie Brabant
 

9. Herrn Diezmann und Herrn Albrechts Mannen
Die hieben auf die Hessen ein
Fürst Braunschweig gab sich gar gefangen
Und fluchte auf den Äppelwein.
 

4. Doch gings nicht nur um Kron und Ehre
Vielmehr noch ging es um die Wurst.
Die Rostbratwurst wollt man verbieten,
Weil sie zum Äppelwoi nicht passt.
 

10. Hätt Heinrich nicht den Sieg errungen
Dann ständen heute wir nicht hier.
Wir müssten Äppelwein stets saufen
Anstatt von mitteldeutschem Bier
 

5. Fürst Heinrich sammelt seine Recken
„Für Bratwurst, Fürst und Vaterland
Laßt das Wettiner Banner wehen,
in Staub mit Braunschweig und Brabant“
 

11. Auch Bratwurst könnten wir nicht grillen
Ein Handkäs läge auf dem Rost
Vielleicht zur Not ein Gilde- Pilsner,
wer hätte da noch richtgen Dorst.
 

6. Auf Beesenstedter Hopfenfluren
Da prallten mit gewaltger Macht
Die tapfren Krieger aufeinander
Neun Stunden ging die blutge Schlacht.
 

12. Drum Brüder hebet eure Gläser
Das Bratwurstfeuer hell entfacht
Ein Hoch auf die Wettiner Helden
Vivat der Beesenstedter Schlacht
 

Thüringer Erbfolgekrieg:

1247 starb kinderlos der Landgraf Heinrich Raspe IV von Thüringen.
Anspruch auf die Nachfolge erhoben:

1.Heinrich (der Erlauchte) von Wettin: Markgraf v. Meißen (1215- 1288).
Sein Großvater mütterlicherseits war Landgraf Hermann I. v. Thüringen,
Seine Anwartschaft wurde ihm vom Kaiser zugesichert. Er wurde unterstützt von der sächsischen Ritterschaft, den
sächs. Städten ( Leipziger Bürger kämpften in der Schlacht zu B.) und seinen Söhnen Albrecht und Dietrich (Dietzmann)

2.Sophia von Brabant: Tochter des (ehemal.) Landgrafen Ludwig IV und der Hl. Elisabeth.
Unterstützt von den Thüringer Grafen (Käfernburg, Schwarzburg, Honstein, Orlamünde),
dem hessischen Adel und ihrem Schwiegersohn Herzog Albrecht v. Braunschweig.

Ca. 15 Jahre Krieg (Belagerungen u. a. Wartburg, Eisenach, Creuzburg).
Entscheidungsschlacht 1263 bei Beesenstedt endete mit dem Sieg Albrechts und Dietrichs von Wettin.
Herzog Albrecht von Braunschweig wurde gefangen genommen. Sophia gab ihre Ansprüche auf die
Thüringer Gebiete auf (behielt Hessen). Die Herrschaftsgebiet der Wettiner dehnte sich auf von der Lausitz
bis nach Thüringen aus. Grundlage für die späteren „Sachsen- Thüringischen“ Kleinstaaten (Weimar- Eisenach,
Coburg- Gotha, Meinigen, Schwarzburg- Rudolstadt- Sondershausen usw.).

Folgen:
Luther auf der Wartburg, Schiller in Thüringen, Goethe auf dem Gickelhahn, Uni Jena (erste Burschenschaften),
Verwandtschaft mit regierenden Häusern in ganz Europa (GB, Balkan, Portugal....)

dö, 25.5.06
 

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