MORITAT zum
Gedächtnis an die berühmte Schlacht, welche vor
nunmehr siebenhundert und dreiundvierzig Jahren bei den
Hopfenstangen zu Beesenstedt geschlagen und deren
Fortwirkung bis auf den heutigen Tag nicht hoch genug
geschätzet werden kann. Creiered und mit brüchiger
Stimme zu Gehör gebracht Tage der Himmelfahrt anno 2006
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1. Ihr
Brüder höret nun die Kunde Wohl von der Schlacht zu
Beesenstedt Erfahret jetzt aus meinem Munde Was sich hier
einst ereignet hätt.
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7. Den Helden floss der Schweiß in Strömen Und
auch viel edles Blut floss drein Die Sachsen labten sich am
Biere, die Hessen nur am Äppelwein.
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2. Im Jahre 12 und dreiundsechzig Da gabs ein großes
Kriegsgeschrei Es wurde mit dem Schwert entschieden, wer
künftig Herr in Thüringn sei
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8. Und als
der Äppelwein tat wirken Gabs eine große
Diarrhöe. Die Hessen gingen in die Hocke Und kamen
nie mehr in die Höh.
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3.
Hart stritten Hessen und Wettiner Wohl um das alte
Bratwurstland Fürst Braunschweig rüstet seine
Männer Zu kämpfen für Sophie Brabant
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9. Herrn Diezmann und Herrn Albrechts Mannen Die hieben
auf die Hessen ein Fürst Braunschweig gab sich gar
gefangen Und fluchte auf den Äppelwein.
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4. Doch gings nicht nur um Kron und Ehre Vielmehr noch
ging es um die Wurst. Die Rostbratwurst wollt man
verbieten, Weil sie zum Äppelwoi nicht passt.
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10. Hätt Heinrich nicht den Sieg errungen Dann
ständen heute wir nicht hier. Wir müssten Äppelwein
stets saufen Anstatt von mitteldeutschem Bier
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5. Fürst Heinrich sammelt seine Recken „Für
Bratwurst, Fürst und Vaterland Laßt das Wettiner
Banner wehen, in Staub mit Braunschweig und Brabant“
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11. Auch Bratwurst könnten wir nicht grillen Ein
Handkäs läge auf dem Rost Vielleicht zur Not ein
Gilde- Pilsner, wer hätte da noch richtgen Dorst.
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6. Auf Beesenstedter Hopfenfluren Da prallten mit
gewaltger Macht Die tapfren Krieger aufeinander Neun
Stunden ging die blutge Schlacht.
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12. Drum Brüder hebet eure Gläser Das
Bratwurstfeuer hell entfacht Ein Hoch auf die Wettiner
Helden Vivat der Beesenstedter Schlacht
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Thüringer
Erbfolgekrieg:
1247 starb
kinderlos der Landgraf Heinrich Raspe IV von Thüringen. Anspruch
auf die Nachfolge erhoben:
1.Heinrich (der Erlauchte)
von Wettin: Markgraf v. Meißen (1215- 1288). Sein
Großvater mütterlicherseits war Landgraf Hermann I.
v. Thüringen, Seine Anwartschaft wurde ihm vom Kaiser
zugesichert. Er wurde unterstützt von der sächsischen
Ritterschaft, den sächs. Städten ( Leipziger
Bürger kämpften in der Schlacht zu B.) und seinen
Söhnen Albrecht und Dietrich (Dietzmann)
2.Sophia
von Brabant: Tochter des (ehemal.) Landgrafen Ludwig IV und
der Hl. Elisabeth. Unterstützt von den Thüringer
Grafen (Käfernburg, Schwarzburg, Honstein, Orlamünde),
dem hessischen Adel und ihrem Schwiegersohn Herzog Albrecht
v. Braunschweig.
Ca. 15 Jahre Krieg (Belagerungen u. a.
Wartburg, Eisenach, Creuzburg). Entscheidungsschlacht 1263
bei Beesenstedt endete mit dem Sieg Albrechts und Dietrichs von
Wettin. Herzog Albrecht von Braunschweig wurde gefangen
genommen. Sophia gab ihre Ansprüche auf die Thüringer
Gebiete auf (behielt Hessen). Die Herrschaftsgebiet der Wettiner
dehnte sich auf von der Lausitz bis nach Thüringen aus.
Grundlage für die späteren „Sachsen-
Thüringischen“ Kleinstaaten (Weimar- Eisenach,
Coburg- Gotha, Meinigen, Schwarzburg- Rudolstadt-
Sondershausen usw.).
Folgen: Luther auf der
Wartburg, Schiller in Thüringen, Goethe auf dem Gickelhahn,
Uni Jena (erste Burschenschaften), Verwandtschaft mit
regierenden Häusern in ganz Europa (GB, Balkan,
Portugal....)
dö, 25.5.06
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