Addel erklärt den Sattel als geologische Besonderheit

Hornburger Sattel


Vorträge zur geologischen Begrifflichkeit wurden zahlreich uninteressiert entgegengenommen. Sicherlich hat der Aufgabenlose das übersehen und wollte tatsächlich den Sattel und dessen Bedeutung für den Menschen näher betrachtet wissen.

Der Fahrradsattel als Folge geologischer Prozesse

Anlass für die Zweirad-Erfindung dürfte der „Schneesommer“ infolge des Tambora-Vulkanausbruches, der 1816/17 zu Hungersnot und Pferdesterben führte, gewesen sein.
Ein Pferdeersatz erschien damals extrem sinnvoll.

1815 brach der Tambora (Indonesien) mit einer Intensität von sieben auf dem Vulkanexplosivitätsindex aus, was die größte Eruption seit dem Ausbruch des Lake Taupo 181 n. Chr. darstellte. Die Explosion konnte noch im rund 2000 Kilometer entfernten Sumatra gehört werden. Starke Niederschläge aus vulkanischer Asche reichten bis Borneo, Sulawesi, Java und zu den Molukken. Das durch die Eruption ausgeworfene Material bewirkte globale Klimaveränderungen, die aufgrund der Auswirkungen auf das nordamerikanische und europäische Wetter dem Jahr 1816 die Bezeichnung „Jahr ohne Sommer“ einbrachten. In der nördlichen Hemisphäre kam es durch Missernten und eine erhöhte Mortalität unter Nutztieren zur schlimmsten Hungersnot des 19. Jahrhunderts.

Das Zweiradprinzip angestoßen durch Pferdenot

• 1817 „Draisine“ Karl Friedrich Drais von Sauerbronn,
Dem badische Forstmeister fehlten die Pferde durch den „Schneesommer“. Er erfand die erste „Schnelllaufmaschine“ als erstes einspuriges Zweirad aus Holz, mit Fußantrieb und Lenkung.

Der Fahrer saß zwischen den Rädern
und stieß sich mit den Füßen am Boden
ab.

Diese hölzerne, von ihm selbst so
genannte „Laufmaschine“
hieß nach ihm in der Presse bald
„Draisine“.
Häufig wird unter diesem Begriff
auch die 1837 in Wien als Zweirad
erfundene Eisenbahn-Draisine verstanden

Damit war die grundlegende Erfindung gemacht, durch Verringerung der Räderzahl den Fahrwiderstand zu vermindern und durch Ausnutzung der Kreiselkräfte der Räder das Zweirad im Gleichgewicht zu halten.
 

Wichtige Jahreszahlen zum Rad

• um 3500 v.Chr. Vermutlich Erfindung des Rades im Vorderen Orient
• 1817 „Draisine“ Karl Friedrich Drais von Sauerbronn, ein badischer Forstmeister.
Er erfand die erste „Schnelllaufmaschine“ aus Holz, durch Fußantrieb mit Lenkung.
• 1845 Fahrrad mit Tretkurbel (Mylius)
• 1869 Franzose Andre Guilmet entwickelt Fahrradantrieb mit Tretkette.

Muskelkraft

Diese Sonderstellung verdankt das Gefährt seinem einmalig hohen Wirkungsgrad. Die erforderliche Bewegungsenergie ist relativ zur Masse bei keiner Fortbewegungsart so niedrig wie beim Fahrrad. Der Gesamtwirkungsgrad eines Fahrrades beträgt je nach Pflegezustand, Fahrweise und verwendeter Technik unter 70 bis über 90 Prozent.

Das falsche Sitzen

Bei allem Erfolg des Fahrrades konnte das Problem des Sitzens nicht zufriedenstellend gelöst werden. Das Balancieren erfordert eine Sattelform die in den sensiblen Beckenbereich des Mannes einschneidet.

So sitzen... oder doch so?
 

Die Sitzposition auf einem Querbalken ist bekannt – schon der Affe pflegte so die Langeweile zu überbrücken. Die Anatomie des menschlichen Körpers entspricht nicht den heute gängigen Sattelmodellen. Das falsche Sitzen führt im Alltag zu gesundheitlichen Schäden.
Wer in unserer Radelgemeinschaft darunter zu leiden hat, wissen wir nicht. Hinlängliche Beweise treten aber zu Tage. Potenzstörungen, Hämorrhoiden waren vor dem Radfahren nicht Thema.

Das Fahrrad ist eine hervorragende und effiziente Maschine. Besser als andere Fortbewegungsmittel des Menschen bringt das Fahrrad die Energie in Bewegung und speichert diese. Doch die größten Lasten werden an der schwächsten und sensibelsten Körperregion ausgetragen. Denn man sitzt falsch in der Angst um Kräfte von Kurvenfahrten.

Kurzer Ausflug ins Perineum

Das Perineum oder der Damm ist die Region zwischen After und den äußeren Geschlechtsorganen. Beim Mann ist dies die Region zwischen Anus und Skrotum (Hodensack).
Neben der bedeckenden Haut, die reichlich sensibel innerviert ist, besteht das Perineum hauptsächlich aus Muskeln, die zur Beckenbodenmuskulatur gehören. Das Perineum gilt bei beiden Geschlechtern als erogene Zone. Die Innervation erfolgt über äste des Nervus pudendus. Beim Mann kann eine Erektion durch Druck auf das Perineum verstärkt werden. Bei Berührung kommt es zu einem reflektorischen Zusammenziehen des äußeren Afterschließmuskels (Musculus sphincter ani externus), dem sogenannten Perinealreflex.


Durch den Druck leidet das Perineum

Viele Menschen leiden beim Fahrrad fahren unter schmerzhaften Druckstellen oder sogar Taubheitsgefühl in den Genitalbereichen, verursacht durch den Sattel. Schuld daran ist häufig die Sattelspitze.
Neu entwickelte Fahrradsitze (Marke Rideball oder Flash) meiden die Genitalbereiche und verlagern die Belastung auf die äußeren Beckenbereiche.
 

Sattelergonomie

Durch das Sitzen auf dem Sattel werden Nerven und Blutgefäße in der Dammregion abgedrückt. Mediziner raten zu runden Sätteln ohne den üblichen vorspringenden vorderen Teil („Nase“), diese haben jedoch nie größere Verbreitung gefunden, da man keinen Seitenhalt hat und die Kontrolle über das Fahrrad bei Kurvenfahrt verliert.
Das Körpergewicht verteilt sich hier zu 80% auf die Sitzknochen und nur zu 20% auf den Dammbereich.
 

Tourenrad und –sattel

Gelegenheitsradler lieben gute Federung
große Sitzfläche, ganzes Körpergewicht
auf dem Sattel –

Empfehlung:
Firma Selle: Sattel Easyset II

Rennrad/Reiserad

sportliche Position, Handgelenke
übernehmen Last
Nachteil Gesäßdruck –

Empfehlung:
Firma Brooks: Sattel Brooks B17