Geschichtliche Entwicklung der Gemeinde Hohenthurm
Um 934 - Der
"Hogetorm"-Entstehung unter Heinrich I. als niedriger römischer Wartturm".
Im 12. und 17. Jahrhundert - Erhöhung von 20 auf 27m.
1165/80 - Erbauung der Wirtschaftagebäude und Kapelle
1347 - Zerstörung der Burg durch kriegerische Auseinandersetzung
zwischen den "Wettinern" und dem Erzstift Magdeburg. Turm und Kirche blieben
erhalten.
1398 - Aussterben des Hohenthurmer Geschlechtes.
bis 1418 - Fam. von Steuben
1418-1430 - Fam. von Dieskau
1430 - Fam. von Trotha
1430-1653 - Fam. von Rauchhaupt
1547 - Nochmalige Zerstörung im Schmalkaldischen Krieg. Turm und Kirche
blieben erhalten.
1653-1675 - Fam. von Zastrow
1675-1718 - Fam. von Rauchhaupt
1683 - Abbrennen des adligen Hofes und der Pfarre durch Brandstiftung.
Bau des 75 m langen gewölbten Brauereikellers im jetzigen oberen Schloßpark.
1718-1732 - Fam. von Schwartz
1732-1786 - Fam. von Luedecke
1736 - Erbauung des Schlosses im Barockstil auf dem Fundament einer
Brauerei aus dem 13. Jahrhundert.
1754 - Vereinigung der Güter Rosenfeld mit Hohenthurm
1786-1835 - Fam. von Rühling
835-1945 - Fam. von Wuthenau
1835-1836 - Aushebung aller Gräber, in der Feldflur zur Entwässerung
1838 - Verpachtung des "Gasthof zur Rose" jetzt Berliner
Straße 5
1852 - Bau eines Gärtnerwohnhauses und Treibhaus im Schloßpark
1853 - Entwässerung des jahrzehntealten Steinbruchs an der Berliner
Straße
1857 - Abtragung der ca. 150 Jahre alten Barock haube des hohen Turmes
wegen Baufälligkeit.
Errichtung eines stumpfen Kegeldaches.
1859 - Bau eines langen gewölbten Pferdestalles, an der Nordseite des
Schloßhofes. «
ab 1867 - Schloßreparaturen und Bau eines Stalles für Reitpferde, in
der Nord-Ost-Ecke des Schloßhofes.
Um 1870 - Bau des Schloßgartenzaunes
Um 1870 - Bau der "Brennerei" am Dorfplatz Nr. 3
1877 - Bau des Bahnhofes mit Gleisanlagen
1881-1883 - Bau eines Schafstalles für 400 Mutterschafe und nebenan
Ochsenställe für 100 Tiere.
1892-1893 - Umbau des Schlosses in ein "Prunkgebäude" mit
vielen Obelisken und Türmen.
Einbau des großen Saales, 11x11x6m, mit Go belins im Stile der Romanik durch einen
englischen Künstler. Es stellt den Auszug von Max von Wuthenau und Fam. zur Falkenbeize
und Saujagd dar. Dieser Saal diente zunächst als Speisesaal, dann als repräsentativer
Salon.
Bau der Küsterei und Errichtung der Pfarrscheune.
1895 - Errichtung einer privaten Versorgung mit Strom für
Schloß und Wirtschaft.
Nach 1895 - Bau der Kaserne für
120 polnische Wanderarbeiter, Bahnhofstraße5.
Anschaffung einer Knackanlage für den Steinbruch und Bau der Arbeiterunterkunft ;Berliner
Straße
1897 - Schenkung der elektrischen Beleuchtung an die evangelische Kirche.
1902 - Bau der Kabel für 52
Arbeiterfamilien; nach dem 1.Weltkrieg Erweiterung auf 62 Familien.
1905 - Bau der Familiengruft, in
ihr liegen:
Pauline Wilhelmine von
Wuthenau geb. von Württen berg, gest. 1911
Maximilian Heinrich
Adam von Wuthenau, gest. 1912
Maria Antonia von
Wuthenau geb. Chotek, gest. 1930
1911 - Erhebung der Fam. von
Wuthenau in den preußischen Grafenstand.
1912 - Einweihung der katholischen
Kapelle im Schloß.
1915 - Einrichtung eines
Kindergartens für 45 Landarbeiterkinder im "Gieblerschen Hof durch Antonia.
1919-1926 Zusammenbau des
Direktionsgebäudes aus zwei Bauernhäusern, jetzt Dorfplatz Nr. 3;
Neubau von vier Häusern für gehobene Angestellte, Bahnhofstraße 79-82,
Neubau einer Wohnung und Scheune für Gemüsegärtner Richter, Friedhofsweg,
Renovierung des hohen Turmes mit Spitzdach (1923),
Ausbau der "Rose" als Wohnhaus für den ältesten Sohn,
Rückbau der Schloßfassade auf barocken Charakter,
Einbau der Bibliothek und der Zentralheizung,
Einrichtung der großen Herrschaftsküche (Südflügel)
Erhöhung des Turmes auf 36m.
1925 Vereinigung von Rosenfeld und
Hohenthurm zu einer Gemeinde
1926 Exhumierung der Überreste der
beiden Gräber von Glesien nach Hohenthurm, rechts vom Grufteingang.
1930 Zuerkennung für die Rechte
einer Pfarrei in der katholischen Kapelle.
Besitzer des Rittergutes von Höhenthurm
1244 Arnoldus de alta Turri
1347 Haus von hoen Torne
1398 Leonhard von Steuben
1418 Otto von Dieskau
1430 Claus von Trotha
1430 Hans von Rauchaupt
1456 Meinhard u. Hans von Rauchhaupt
1456 Hans von Rauchaupt, Sohn des Meinhard
1496 Georg von Rauchhaupt
1548 Wolf von Rauchhaupt.
1573 Rudolf von Rauchhaupt, Bruder des Wolf
1578 Hildebrand von Rauchhaupt, Sohn des Rudolf
1588 Vollrath von Rauchhaupt, Vetter des Hildebrandt
1633 dem Hause Rauchhaupt insgesamt, da Vollrath keine Erben
1653 Nikolaus von Zastrow wiederverkäuflich an die v. Rauchhaupt
1671 Mathias von Beck
1675 Hans Christoph von Rauchhaupt, Brigade General
1704 Vollrath von Rauchhaupt, Sohn des Christoph
1710 Friederich Franz Schwartz Kgl. preuß. Kriegsrat
1732 Johann Jacob von Luedecke. Braunschw. Staatsrat,
1750 Johann Carl von Luedecke Sohn d. Johann Jacob.
1763 Johann Ernst von Rühling.
1772 Timon, Ernst August von Rühling
1783 Friedrich Ludwig von Rühling, Sohn des Johann Ernst.
1834 Otto Rudolf von Wülckwitz, preuß. Kammer. Rat,-
1835 Carl Adam Traugott von Wuthenau ( sächs. Kammerherr)
1862 Max Graf von Wüthenau-Hohenthurm, Sohn des Carl Adam Tr.
1912 Carl Adam Graf von Wuthenau-Hohenthurm Sohn des Max.
1946 Volkseigentum im Zuge der Bodenreform.
DER HOHE TURM
Dieser Turm gab dem Ort den Namen. Erbaut wurde er 934 als ein niedriger "römischer Wartturm" mit vielen anderen Türmen im heutigen Saalkreis oder in den damals um 927 eroberten sorbischen "Zupanieen". Sie wurden dann von den Deutschen als Gaue umbenannt und waren territoriale Verwaltungsgebiete:
1. Neletici (Nehlitz) - der obere Teil
des Saalkreises mit Halle.
2, Nudzici (Neutz) - der untere Teil mit Wettin.
'Heinrich I. ließ ein Befestigungssystem - nach Schulze-Gallera "den Heinrichgürtel" - erbauen. Das geschah nach der siegreichen Schlacht 933 gegen die Madjaren (Ungarn). Architektonisch gehört er in die karolingische und ottonische Zeit, zur frühromanischen Epoche.
Im Verlauf der weiteren Entwicklung der feudalen Gesellschaftsformation, besonders mit der 2. Phase der Eroberung der slawischen Gebiete in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts änderten sich die Strukturen des gesellschaftlichen Lebens. Hier entstanden die Angersiedlung "Ros in Velte" (Horsenfeld-Roßfeld) und die Burgsiedlung "Hogen Torm". Der Wartturm wurde erhöht und wurde zum Bergfried der Bergburg - alleinstehend. Wohn- und Wirtschaftsgebäude und die Kapelle wurden um den Turm gebaut (1165 - 1180).
Im Machtkampf der Herrschenden wurden viele Dörfer und Städte niedergebrannt, verwüstet oder verfielen. In diesem Kampf zwischen den "Wettinern" und dem Erzstift Magdeburg wurde 1347 die Burg zerstört, aber der Turm und die Kirche blieben erhalten. Die Burg wurde wieder aufgebaut.
Die Burg wurde 200 Jahre später im Schmalkaldischen Krieg 1547 wieder zerstört, jedoch nicht wieder aufgebaut. Turm und Kirche blieben erhalten.
Es wurden Wirtschafts- und Wohngebäude schloßähnlich
errichtet. 1570 wurde der ganze Komplex als verfallenes Schloß" bezeichnet. Die
Besitzer von Rauchhaupt haben es wieder aufgebaut.
1683 nach Brandstiftung erneut verwüstet, wurde es nochmals wiederaufgebaut. Dazu heißt
es: "Wirtschafts- und Wohngebäude etwas abseits vom Turm, umgeben von einer
stattlichen Ringmauer." Dabei hatte der Turm ein neues Dach erhalten - eine
Barockhaube.
Seit 1835 waren die von Wuthenaus die neuen Besitzer und
haben weitere Veränderungen vorgenommen. 1857 wurde die Barockhaube des Turmes wegen
Baufälligkeit abgebaut und durch ein provisorisches Kegeldach ersetzt. 1923 erhielt der
Turm das heutige Dach.
Aus dem Wehr-, Signal- und Fluchtturm wurde ein Wasserturm. Auch diese Funktion übt er
nicht mehr aus. Jetzt soll er touristischen Zwecken dienen - als Aussichtsturm und als
kulturhistorisches Zentrum des Kultur- und Heimatgeschichtsvereins.
Höhe des Turmes: zuerst circa 20 bis 24 m
dann Erhöhung im 17. Jahrhundert auf 27 m
mit Ausbau des obersten Raumes im Jahre 1923 - 36 m