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Ablauf der Schlacht bei Jena

Am 13. Oktober 1806 traf Napoleon, von Gera kommend, gegen 16 Uhr in Jena ein. Er hielt sich nicht im Stadtschloß (heute steht dort das Hauptgebäude der Universität) auf, sondern begab sich über den "Apoldaer Steiger" zum Landgrafenberg, zum Windknollen, und sichtete westlich das preußische Heerlager unter dem Kommando des Fürsten Hohenlohe. Napoleon irrte sich, wenn er annahm, die Hauptmacht des preußisch-sächsischen Heeres vor sich zu haben. Ihm standen am Abend des 13. Oktober nur das V. Korps und die Gardeinfanterie bei Jena zur Verfügung: das Kräfteverhältnis stand 5:1 gegen Napoleon. Noch während der Nacht treffen drei weitere französische Korps auf dem Schlachtfeld ein, geführt von den Marschällen Soult, Ney und Augereau. Am Morgen des 14. Oktober stehen den 55.000 Franzosen (bis Mittag werden es 95.000) 53.000 Preußen und Sachsen gegenüber.

Am 14. Oktober - es ist noch dunkel und außerdem nebelig - eröffnen die 20.000 Soldaten des V. Korps der Franzosen unter Marschall Lannes zwischen Lützeroda und Closewitz die Schlacht. Bis gegen 9 Uhr haben sie die preußisch-sächsischen Truppen unter dem Kommando des Grafen von Tauentzien vernichtend geschlagen. Tauentziens überlebende Soldaten ziehen sich in Richtung Kleinromstedt zurück.

Zur selben Stunde - bis gegen 10 Uhr - treffen zwischen Rödigen und Lehesten 4.700 Preußen und Sachsen unter Genaral Holtzendorff auf etwa 10.000 Franzosen unter Marschall Soult und müssen sich ebenfalls der französischen Macht beugen. Während Holtzendorff sich in Richtung Apolda zurückzieht, führt Soult seine Truppen in Richtung auf den Hauptkampfschauplatz: Vierzehnheiligen.

Hier, bei Vierzehnheiligen, standen sich gegen 9 Uhr jeweils über 40.000 Soldaten auf beiden Seiten gegenüber. Der Fürst Hohenlohe verfügte sogar über ein leichtes Übergewicht, weil seine Truppen im Unterschied zu den frazösischen, noch ausgeruht waren. Zunächst entwickelte sich ein stehendes Gefecht. Napoleon mußte abwarten, bis seine Soldaten aus Lützeroda und Rödigsdorf nachgerückt waren. Gegen 9.45 Uhr hatten sich die Reihen gefüllt und unter dem konzentrierten Einsatz vonA rtillerie, Kavallerie und Infanterie- lieferten sich beide Seiten erbitterte Gefechte um das in Brand geschossene Dorf Viertzehnheiligen. Obwohl die Franzosen mit ihrer beweglichen Taktik im Vorteil waren, die Preußen und Sachsen standen ihnen in Mut und Standhaftigkeit nicht nach. Sie hatten jedoch das Minus der eigenen Truppenführung auf ihrer Seite: die kommandierenden Generäle überblickten die Lage oft nicht , verhielten sich ungeschickt und rein traditionell und verloren den Kopf. An Mut hat es ihnen indessen auch nicht gefehlt. Sächsische Dragoner und Kürassiere brachten den auf dem Dornberg angelangten Napoleon in arge Bedrängnis. Zwichen 11 und 11.30 Uhr befand sich der Kaiser gar in einer kritischen Situation. Bis 12 Uhr hatte er die Balance wiedergewonnen, die preußisch-sächsichen Kräfte erlahmten. Hohenlohes Truppen standen seit fast zwei Stunden im massierten Feuer: die Franzosen hielten Viertzehnheiligen und besetzten zudem Issserstedt. Frische französische Reserven beginnen gegen 13 Uhr die preußisch-sächsischen Kräfte zu durchbrechen. Hohenlohes Flucht gerät zur wilden Panik seiner Truppen: nur weg aus dem Gemetzel - nach dem schützenden Weimar.

Hohenlohe gelangte nach Kappellendorf . Dort wartete der preußische General Rüchel mit etwa 12.000 Soldaten. Gegen 13 Uhr war er dort, aus Weimar kommend, eingetroffen. Die französische Kavallerie folgte den fliehenden Preußen und Sachsen auf den Fersen. Und da sich General Rüschel zudem so ungeschickt wie möglich verhielt, war es leicht, vom Sperlingsberg aus, in nur gut einer halben Stunde der preußischen Armee und deren sächsischen Verbündeten auch hier, in dem kleinen Dorf Kapellendorf endgültig den Todesstoß zu versetzen. Gegen 15 Uhr fand die Bataille ihren Anschluß. Tapfere sächsische Soldaten versuchten noch u. a. bei Umpferstedt Auffangstellungen zu errichten, aber es war vergebens, die Schlacht war verloren. Weimar stand vor der Plünderung.

Schlach bei Jena 1806

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