Startseite Statistik  
Protokoll der Himmelfahrtsfahrt 1998
13. Ausfahrt moderner Zeitrechnung

Teilnehmer mit ihren Aufgaben: Bernd (ohne), Bernhard (Burgen- und Nixensagen), Detlef (Horn), Fritz (Saline Bad Kösen/Lumpensammler), Hans (Etappenhengst/Kontolleur des Lumpensammlers), Heinz (Ruine Schönburg/Fotograf), Jens (Altenhilfe/SW-Fotograf), Jochen (Protokoll), Jürgen (Feldmechaniker/Weinprobe), Karsten (Rudelsburg u. Saaleck), Klaus (Napoleons Flucht 1813), Michael (Heinrich v. Veldecke/Klopstock) Theo (Hoffourageur/Videodokumentarist), Uwe L (Hoffourageur/Kameradokumtator), Uwe Pf.(Skizzen/ M. Klinger), Werner (Lokalreservator/Maulflöter), 2 Füchse (Selbstaufgabe)

Entschuldigt Günter als ???frosch, was sich als fatal erwies, weil dieses Thema sofort auf die Tabuliste gesetzt werden mußte. Das ‘W’ konnte für sich ein Thema sein, auch das 'e', oder das Doppel-t und ebenso die Buchstabenkombination 'er'; nur nicht das 6buchstabige daraus zusammengesetze Wort. Der ???frosch nimmt nämlich darauf Einfluß, indem er sein Leiterchen hinaufsteigt und schon wird es (ja, was ist 'es'?) schön. Günter ist einfach nicht hochgeklettert, wollte nicht oder konnte nicht. Mensch Günter, wir hätten Dir doch alle geholfen! 5 hätten geschoben, 5 gezogen und dann hätten dich alle oben im Gleichgewicht gehalten.

1. Vorbemerkung: Es haben in diesem Jahr zwei Füchse teilgenommen, die hier weiter nicht erwähnt werden. Wenn es im Text 'alle' heißt, ist damit nichts zu den Füchsen gesagt. Beispiel: 'Alle sind satt geworden' kann durchaus heißen, daß ein Fuchs mit Magenkrämpfen um ein halbes Brötchen gebettelt hat.

2. Vorbemerkung: Im dem vor der Fahrt ausgegebenen Blatt 'Fixpinkte Hammelfourtzthihr 21. 5. 98' heißt es 'Alle Zeitangaben sind gewollt ungenau', und dann findet sich auf dem ganzen Blatt nur eine Zeitangabe für die Zugabfahrt und die dann auf die Minute; Kilometerangaben fehlen gänzlich. Die Karte ist ohne Maßstabsangaben, man kann nicht einmal schätzen. Die in den letzten Jahren immer wieder angemahnten Falschangaben für Zeiten und Kilometer sollten doch bewirken, daß diese sich verbessern, korrekter werden. Keine Angaben sind aber noch schlechter als falsche. So kann sich der ohne Aufgaben (siehe oben), nicht aus der Affäre ziehen. Fazit: Keine Aufgabe - und die nicht erfüllt, noch bevor es los ging.

Abfahrt in Halle und Ankunft in Leißling ohne besondere Vorkommnisse, außer daß Fritz schon lange vor der Abfahrt da war. Wahrscheinlich hatte jemand alle seine Uhren eine halbe Stunde vorgestellt. Fahrt zur Schönburg. Hier erzählt uns Heinz (war es Zufall, daß der älteste zuerst dran kam?) über Ludwig den Springer. Amalie hat, wenn Ihr Angetrauter, über dessen Springkräfte nichts weiter bekannt ist, außer daß sie wohl Amlien nicht genügten, nicht im Hause war, eine Fahne aufgezogen. Ludwig ist dann vom Tisch aufge-, seiner Frau ent-, dabei ist etwas Tischgeschirr zer- (man spricht heute noch vom Sprung in der Schüssel), in den Stall ist er hineinge-, auf das Pferd raufge-, durch die Hecken durchge-, über den Burggraben hinüberge-, die Berge ist er hochge- und runterge-, und hat Amalie dann endlich erst an- und dann besprungen. Da diese übungen wohl recht häufig gemacht wurden, war es für ihn dann vom Giebichenstein nur noch ein Hüpfer. Am Himmelfahrtstag 1998 wäre daraus nichts geworden, weil es so trübe war, daß die Fahne nicht zu sehen gewesen wäre. Amalie hätte schon Leuchtraketen abschießen müssen - oder eine e-mail geschickt. Andererseits konnten die früher wohl auch besser gucken und wären nicht auf einen 1m hohen, in leuchtendem rot-weiß gehaltenen Pfahl aufgefahren, bloß mal so als Beispiel.

Weiterfahrt Richtung Naumburg. Um es kurz zu machen übersetze ich ins Trappatonische. Das Schlauch, der Luft, die Peng. Reparatur und nach ein paar Metern nochmals das Schlauch, der Luft, die Peng. Verursacher von die Peng war der Ordensgeist, weil Fritz sich seiner Auszeichnung in Schönburg heimlich entledigte. Er hatte sich zwar eine rote Mütze aufgesetzt um als Rotkäppchen unerkannt zu bleiben. Aber ein Weckel- oder Zweckelgeist läßt sich so nicht täuschen.

In Naumburg stößt endlich Hans zu uns. Sein Fahrrad hatte der Ordensgeist schon zu Hause heimgesucht, jetzt ereilt es ihn selber. Er tritt aus der kleinen Schar der Auserwählten, der Nichtordensträger, in die Masse der Ausgezeichneten über. Auch Hans nun nur noch einer von vielen!

Bernd berichtet über den Dom. An dem haben die Romantiker ihre Rundbögen, die Goten ihre Spitzbögen ausprobiert. Zusammengehalten wird das ganze heute nur noch von einer geheimnisvollen schwarzen Kruste. Einen zweiten Kreuzgang konnte auch die nicht mehr halten. Rein in den Dom durften wir nicht. Wahrscheinlich hat die Denkmalpflege die Uta gerade ihres Gewandes entledigt - die scheuen doch vor nichts zurück. Außerdem sind in den Stifterfiguren zwei Mörder dargestellt. Also sind wir auch stiften gegangen und haben uns nach Schulpforta begeben. Michael trägt zwei Gedichte von Klopstock vor, der hier Schüler war. Dann Jochen über Schulpforta. Detlef stößt immer mal ins Horn. Weiter nach Bad Kösen, Fritz spricht über die dortige Saline. Rauf ins Himmelreich. Ein großer Teil der dortigen Gäste ist schon sehr selig, manche schon heilig. Und dann kann Karsten mal über was sichtbares berichten - Rudelsburg und Burg Saaleck. Und vor dieser Kulisse macht Klaus dann den berühmten Doppelkinnstand.

Saalhäuser - der Filzhut verkostet Wein, manche machen ein Gesicht als würden sie diese Flüssigkeit bestenfalls zum Einlegen von Gurken benutzen. Jürgen ist selig, aber anders als die vom Himmelreich. Er braucht einen Extraschoppen hinterher und eine Extraflasche in die Fahrradtasche. Der Protokollant kann bezeugen, daß diese Halle am nächsten Tag ungeöffnet erreicht hat. An diesem Flecken Erde wird Theo unser Finanzminister, weil Finanzminister eben so heißen.

Am Zusammenfluß von Unstrut und Saale setzen wir mit der Fähre über. Besorgte Anwohner hatten inzwischen die Polizei verständigt, die verdeckt gegen uns ermitteln und uns von der dort liegenden Dörte (nein, nicht Birte - Bernd hat nicht die ganze Familie mit. Dörte heißt das Schiff) Daß die Fähre mit 18 Himmelfahrern (Achtung! Füchse zählen hier mit, und ein Himmelfahrer sind je ein Mann und ein Fahrrad), überladen ist, ist ja klar. Das Ruder ist blockiert und das Anlegen gelingt nur, weil Fährmann und Heinz von 15 Himmelfahrern (hier zählen Füchse natürlich nicht mit) angefeuert werden, um die Fähre an Land zu ziehen.

Dann müssen wir uns verwaschene Steinreliefs ansehen und dann zum Haus von Max Klinger. Uwe trägt über ihn vor, der seine Freude dran hatte, nackte Weiber und Männer bei unzweideutigen Verrichtungen zu malen. Wer sich so was ansieht ist ein feinsinniger Kunstfreund. Wer sich gleichartige Produkte von Uhses Beatchen ansieht, ist ein Schwein. Ohne weiter darüber nachzudenken erreichen wir die Neuenburg. Die dummen Menschen hatte diese auf den höchsten Berg der ganzen Gegend gebaut, den wir nun noch erklimmen mußten. Hier werden wir von der Burgherrin empfangen und bereiten den Ausklang des Abends vor. Theo und Uwe haben wieder beste Vorarbeit geleistet. Dafür bekommen sie zusammen einen Orden. Man erspare dem Protokollanten weitere Erläuterungen. Ein Orden für zwei Mann gibt es nicht noch mal auf der Welt. Oder hat schon mal jemand was von einen Träger des halben Bundesverdiestkreuzes gehört, oder der halben Lebesrettermedaille? Am späteren Abend kommt dann noch eine Ordensordnung zur Verlesung; wie ein Deckel- oder Treckelträger anzureden ist und sowas. Falls sich noch jemand davon irgendwas gemerkt hat, kann er der Erfindung von Herrn Alzheimer vertrauen.

Ein weiterer Höhepunkt ist die nächtliche Burgbesichtigung. Kulturelle Himmelfahrer lassen sich von Hornanos Gesang in der Doppelkapelle begeistern, aber die, die schon bei der letzten Fahrt zur Neuenburg dabeiwaren, bewegt die Frage nach dem ominösen Schrank. Die Meinungen gehen seit Jahren weit auseinander. Es gibt keinen Schrank, und wenn es ihn gibt, dann war damit nichts. Dies eine Meinung - vehement von einem Einzelnen verfochten. Der Raum, in dem dieser Schrank gestanden haben soll, wird zweifelsfrei erkannt. Bei der Stelle, wo er gestanden hat gehen die Meinungen schon auseinander. Einig ist man sich wieder, daß der spezielle Schrank, vorausgesetzt es hat ihn überhaupt gegeben, nicht wiedergefunden wurde. Hätten man ihn denn mit dieser Vergangenheit überhaupt erhalten wollen und können? Für den Einen ist nun alles bewiesen, für die anderen nichts widerlegt..

Die Füchse sollten nun auch endlich im Protokoll aus ihrer Anonymität heraustreten. Der eine heißt Uwe und, weil wir davon schon zwei haben, möchte er Addel genannt werden. Der andere heißt Bernd - das kann so bleiben. Nur im Einwohnermeldeamt sagt man zu Hoppi Bernd. Oben im Himmelreich hat der eine, als er noch Fuchs war, zur Geschichte der Kneipe gesprochen und der andere von den Sauriern, die früher mal vor der Rudelsburg gespielt haben.

Beim Grillen stellt Theo seine Eignung als Finanzminister unter Beweis. 21 Leute sind zu beköstigen (18x wir, Burherrin und -herr, Burgwächter). Theo legt also 21 Fleischstücke auf den Grill, man nimmt sich, und 3 bekommen erst einmal nichts ab. Ein Haushaltsloch von 3 Steaks! Und in profihafter Politikermanier spielt Theo den Unschuldigen. Ministereignungsprüfung bestanden!

Günter war immer noch nicht auf das Leiterchen hochgekommen, also haben wir im Rittersaal gesungen. Nach der schon erwähnten Verlesung der Ordensordnung, bekommt jeder von Jochen einen Grabspruch (siehe Anlage) als Betthupferl verpaßt und es wird Zeit zur Nachtruhe.

Am nächsten Morgen Aufräumungsarbeiten und Abfahrt zum Frühstück in Großjena. Auf der steilen Abfahrt rettet Theo Heinz, dessen Bremsen den Dienst versagen. Er fährt, als macht er sowas jeden Tag, an Heinz heran, faßt sein Rad und bremst ab. In der Nacht hatte er sich überlegt, was man im Falle versagender Bremsen machen könnte - und am nächsten Morgen kann er die Richtigkeit seiner Lösung unter Beweis stellen. Nostradamus wäre voller Scham im Boden versunken.

An der Fähre teilt sich die Truppe in Eisenbahnfreunde und Fahrradquäler, womit unsere Aussfahrt ihr offizielles Ende findet.

Neuenburg
Schönburg
Schulpforte
Ekkehard II
Jochenīs Grabsprüche
Goethe in Naumburg
Sagen um die Ludowinger
Saline Bad Kösen

StartseiteStatistik